
Quartiersspaziergang am kommenden Freitag
„Jüdisches Leben in Neuhaus“
Am 19.11.1939 schrieb der Amtsbürgermeister des Amtes Neuhaus, dass der „Amtsbezirk Neuhaus frei von Juden“ ist - ein schreckliches Beispiel der menschenverachtenden Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten in Deutschland. Diese hat auch im heutigen Schloß Neuhaus zu Tod und Vertreibung der Menschen jüdischen Glaubens geführt. Im Monat genau 80 Jahre nach der Befreiung von der NS-Diktatur wird an dieses jüdische Leben hier in Neuhaus bei einem Quartiersspaziergang erinnert. Es geht insbesondere um die Familie Grünewald, die in der Sertürnerstraße eine Gaststätte betrieben hat, und Familie Rosenthal als Inhaberin der Neuhäuser Mühlenwerke. Die Informationen dabei gibt Hans-Georg Hunstig, der sich schon lange mit der Thematik beschäftigt.
Treffpunkt ist am Freitag, 16. Mai 2025 um 17 Uhr auf dem Marienplatz Schloß Neuhaus unter der großen Kastanie. Die Wegstrecke ist relativ kurz zwischen der Sertürnerstraße und dem Emilie-Rosenthal-Weg, der an die im KZ Theresienstadt umgekommene Neuhäuserin erinnert. Im Anschluss gibt es einen Austausch in der AWO-Begegnungsstätte, Schlossstraße 4.
Ein Kunstwerk als Ergebnis von kreativer Kooperation
Generationen von Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Schloß Neuhaus kennen ihre Aula in dunkler, schlichter Holzoptik. Nun hat dieser Raum endlich einen farbenfrohen Blickfang erhalten. Das überdimensional große Bild vom Schloss, bestehend aus vier einzelnen Leinwänden und gestaltet unter der Leitung des Künstlers Suat Özdemir (Bildmitte) entstand im Frühjahr 2023 anlässlich der Einweihung des offenen Bücherschranks auf dem Neuhäuser Kirchplatz. Auf dem Kulturfest, das eine gelungene Mischung aus Musik, Textbeiträgen und Angeboten heimischer Institutionen und Vereinen war, konnten sich alle Besucher auch an einer freien Aktionskunst durch das Besprühen mit umgerüsteten Farbspritzen beteiligen. „So entstand das Bild, das eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt des ganzen Ortes ist“, erklärt Rolf Oberliesen (3. v. r.), Initiator und Mitglied der Quartiersinitiative Schloß Neuhaus, „deshalb haben wir für das Bild auch einen Platz im öffentlichen Raum gesucht.“ Wegen der gewachsenen Kooperation, unter anderem durch Auftritte der Big Band, fiel die Wahl auf das Gymnasium vor Ort. Das wiederum freut Schulleiterin Eva Sprenger (l.), die in der Kooperation einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung und Partizipation ihrer Schülerinnen und Schüler sieht: „Dadurch können sie aktiv am politischen und sozialen Leben in ihrem Umfeld teilhaben und erfahren Selbstwirksamkeit.“ Schließlich sind auch die beteiligten Schülerinnen Kira Lahme und Jana Hansmeier (r.) mit dem Ergebnis sehr zufrieden, die das Bild nach dem Kulturfest zu Fuß in ihre Schule trugen und nun die offizielle Übergabe gemeinsam mit der schulischen Projektleiterin Diana Kamp (2.v.r.) moderieren durften.
Weiterlesen: Ein Kunstwerk als Ergebnis von kreativer Kooperation
Ungarische Lehrerinnen begeistert von der Rikschafahrt
Das Gymnasium Schloß Neuhaus hatte Anfang Oktober Besuch von der neuen Partnerschule in Debrecen (Ungarn). Während die Schüler den Unterricht besuchten, konnten die beiden Lehrerinnen am 8. Oktober Schloß Neuhaus aus einer ganz besonderen Perspektive kennenlernen. Mit der Rikscha der Quartiersinitiative „erfuhren“ sie das Residenzschloß, Schloßpark mit dem Partnerschaftsgarten und die Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern.